Die Sehnsucht nach dem Wir-Gefühl
„Gemeinsam. Menschlich. Leben.“ Das HirschburgFORUM verbindet das, wonach wir uns sehnen: Nähe und Zugehörigkeit. Gerade in schwierigen Krisenzeiten, in denen hitzig, unversöhnlich und sogar hasserfüllt diskutiert wird, spüren wir, dass sich die Gesellschaft spaltet. Um dem entgegenzuwirken, wächst das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit. Viele erkennen, dass wir nur gemeinsam etwas verändern können, um die Zukunft positiv zu gestalten. So bilden sich Gemeinschaften und Kooperationen. Deshalb habe ich das Netzwerk der ZukunftsMacher*innen gegründet. Es besteht aus Menschen, die nicht nur reden, sondern machen. Die Erkenntnis dahinter: Veränderungen gelingen im Miteinander. Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. Menschen, die den Wandel nicht fürchten, sondern anpacken. Sie leben vor, wie Veränderungen gelingen, wie sie das Gemeinwohl stärken und Geschichten des Gelingens teilen.
Für die Gemeinschaft braucht es Räume, wie das Hirschburg FORUM sie schafft, in denen das „Wir“ erfahrbar wird. Räume für echte Begegnungen, für Dialoge, der nicht überzeugen wollen, sondern verstehen, für Gespräche, die nicht spalten, sondern verbinden. Es die sind die besonderen Momente in der lauten Welt, in denen zugehört wird, weil hier das Gemeinsame überwiegt.
Doch was genau heißt das: Wir? Die Soziologie gibt uns einen Hinweis: Ein Wir-Gefühl entsteht nicht allein durch räumliche Nähe oder gemeinsame Aufgaben. Es wächst dort, wo Menschen Werte teilen und miteinander Zeit verbringen. Wo sie nicht nur nebeneinander, sondern füreinander da sind. Und wo sie zugleich ein Gespür entwickeln, für das, was sie verbindet.
Ein solches Wir ist nie beliebig. Es ist immer auch eine Entscheidung. Eine Entscheidung für Verantwortung, für Respekt und gegenseitige Anerkennung. Denn: Zukunft entsteht nicht im Alleingang. Sie braucht Vielfalt, Austausch und den Mut, sich auf andere einzulassen. Das ist Ausdruck einer gemeinsamen Vision: eine Gesellschaft zu stärken, die ihr Wir nicht dem Zufall überlässt, sondern aktiv formt.
Vielleicht beginnt dieses Wir nicht mit großen Worten, sondern mit leisen Gesten: mit einem offenen Blick, ehrlichen Interesse, Begegnungen ohne Urteil. Mit der Bereitschaft, sich von der Menschlichkeit des anderen berühren zu lassen.
Ein Beitrag von Elita Wiegand, Journalistin und Gründerin des Netzwerks der ZukunftsMacher.



